Der Garten der Achtsamkeit  

von Ralf Kallenborn (Kommentare: 0)

Achtsamkeit hat sich in den letzten Jahren zu einem Hype entwickelt, wobei Achtsamkeit als Wert, als Haltung in vielen alten Traditionen seit mehreren Tausend Jahren beheimatet ist. Dort wusste man schon immer um deren Bedeutung.

Selbst Big Player wie Google und SAP interessieren sich für Achtsamkeit und haben das Thema in ihr Gesundheitsmanagement übernommen. Krankenkassen berichten immer wieder um deren Wirkung.

Nun, wie so oft, alles was die Wissenschaft erforscht und was dann zu neuen Erkenntnissen führt und einen messbaren Nutzen bringt, können wir annehmen.  Ins besonders in der Stressforschung hatte man erkannt, dass Achtsamkeit die Auswirkungen von Stress mindert oder im besten Fall auch den aufkommenden Stress minimieren kann.

So weit so gut. Aber wie integriere ich Achtsamkeit in den Alltag? Viele besuchen Achtsamkeits- oder MBSR-Kurse und halten dann eine Weile durch. So nach und nach bröckelt dann die Achtsamkeitspraxis und man verfällt in alte Muster – wirklich schade.

Nach meiner Erfahrung muss jeder seine persönliche Praxis entwickeln und seinen Weg finden, wie er Achtsamkeit als Haltung in sein Leben integrieren kann.

Bei mir selbst hat sich das Bild vom Garten der Achtsamkeit entwickelt. Im Garten der Achtsamkeit wachsen unterschiedliche Achtsamkeitsblumen in verschiedenen Größen, Formen und Farben. Alle duften wunderbar und sind für sich selbst einzigartig. Manchmal ist es so, dass in einer Ecke sich die Blume der Unachtsamkeit breit macht und beginnt alles andere zuzudecken. Dann wird es Zeit, da nochmal genauer hinzuzusehen und zu schauen, was genau passiert und beginnt aufzuräumen. Das alles ist aber nicht besonders schlimm – allein das Erkennen, dass hier etwas Unachtsames überhandnimmt, ist ja bereits Achtsamkeit – wie wunderbar einfach.

Beim Betrachten seines eigenen Gartens der Achtsamkeit wird man feststellen, dass dieser nie fertig ist. Es ist hilfreich mit dem Blick des Anfängergeistes zu schauen, also so drauf schauen, als würde man gar nicht wissen, welche wunderbaren Blumen bereits vorhanden sind. Auf diese Art und Weise wird sich die Vielfalt im Garten immer weiter vermehren.

  • Wie sieht Dein Garten der Achtsamkeit aus?
  • Welche Blumen wachsen da bereits?
  • Welche Blumen hättest Du noch gerne in Deinem Garten?
  • Hast Du bereits verwilderte Ecken?
  • Was hättest Du noch gerne anders?
  • Wie kann ich Dich dabei unterstützen?

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